Fuego LT 3000D-C im Test – Daiwas heißes Eisen

Das 2018 Line-up der Daiwa-Spinnrollen kommt dank dem Feature-Set LT auf auf die leichte Tour. Mit der Fuego LT ist auch eine Rollen-Serie dabei, die erstmals das patentierte Daiwa MagSealed-System in der preislichen Mittelklasse anbietet. Mehr als genug Gründe, die Fuego LT 3000D-C einem Test zu unterziehen und zu klären, ob die Fuego-Serie mehr als nur ein Strohfeuer entfachen kann. 

„Daiwa bläst zum Gegenangriff!“, das war mit mein erster Gedanke beim Blick auf die Rollen-Neuheiten des japanischen Tackle-Imperiums. Grund dafür ist das neue LT-Konzept, das Daiwa allen seinen Rollen-Neuheiten mit auf den Weg gegeben hat. „LT“ steht für Light und Tough (etwa: leicht und zäh). Damit gehen die Japaner auf den Trend zu immer leichteren Spinnrollen ein und schwingen sich sogar zu Vorreitern auf.

Das Daiwa LT-Konzept im Schaubild

Grafik: Daiwa

Und das wird auch höchste Zeit! Bei allen positiven Eigenschaften, die Daiwa-Rollen traditionell auszeichnen: Ein richtig ordentlich ausgestattetes Leichtgewicht in der preislichen Mittelklasse um die 100,- Euro  suchte man bisher vergeblich.

Dank der DAIWA-CORMORAN Sportartikel-Vertrieb GmbH konnten wir die Fuego LT 3000D-C ausführlich testen.

Technische Daten - Daiwa Fuego LT 3000D-C

Hersteller:Daiwa
Serie:Fuego LT
Modellbezeichnung:3000D-C
Typ:Spinnrolle mit Frontbremse
Schnurfassung:Mono 0,33mm (16lb) = 160m // PE #1.5 = 300m
Übersetzung:5.3:1
Schnureinzug:80cm
Übersetzung:8.1:1
Kugellager:6
Bremskraft:10kg
Gewicht:215g
Material:DS5® Kohlefaser-Verbundmaterial
Features:LT (Light & Tough),
MAGSEALED Body Konstruktion,
AIR ROTOR ®,
TOUGH DIGIGEAR® Getriebe,
ATD Bremssystem,
Infinite Anti-Reverse ® Rücklaufsperre,
Cross Wrap Schnurverlegung,
Silent Oscillation System,
Aluminium Air Spule ®,
CNC gefräste Aluminiumkurbel,
AIR BAIL Rollenbügel,
Twist Buster ® II Schnurlaufröllchen
Preis:UVP 106€ / günstigster Preis ca. 80€

Besonderes Augenmerk verdient dabei der neue, DS5 genannte Kohlenfaser-Verbundstoff, den Daiwa bei der Fuego LT-Serie verwendet. Während Zaion weiterhin nur in den Topmodellen verbaut wird, kommt DS5 nun in allen Mittelklasse-Modellen zum Einsatz und löst das schwerere HardBodyz-Konzept wie es beispielsweise in der Freams verwendet wird, flächendeckend ab.

DS5 daiwa gehäusematerial

Grafik: Daiwa

Die Fuego LT-Serie umfasst acht Modelle.

LOOK & FEEL


Namensgerecht kommt die Fuego LT 3000D-C im feuerroten Karton daher. Eine Ersatzspule sucht man vergebens. Erste Auffälligkeit: Die Größe. Die Fuego LT 3000D-C ist sowohl was die Körpergröße als auch die Größe des Spulenkopfs angeht absolut mit einer 3000er Shimano vergleichbar.

Größenvergleich Daiwa-Fuego-LT-3000D-C mit Shimano Stradic 3000 Ci4+ spinrolle

Der Kurbelgriff der Fuego LT 3000D-C ähnelt sowohl was Haptik als auch Größe angeht sehr dem Knauf der Shimano Stradic 3000. Allerdings weisen die unterschiedlichen Modelle der Fuego LT-Serie auch unterschiedliche Griffstücke auf.

Ebenfalls neu ist die Größe des Bremseinstellrads. Dieses ist im Vergleich deutlich gewachsen und besteht aus sehr leichtem Plastik — auch hier nähern sich Shimano und Daiwa optisch sehr an. ein Unterschied bleibt aber: Die Daiwa-Rollen verfügen weiterhin über einen sehr kompakten Körper.

 Spulenkopf der Daiwa-Fuego-LT-3000D-C -spinrolle

Ansonsten überzeugt das matte DS5-Material mit einer angenehmen Haptik. Für mich erfreulich: Daiwa setzt aller Gewichtsreduktion zum trotz weiterhin auf dickere und damit robustere Schnurfangbügel.

Ebenso erfreulich und in der Mittelklasse leider noch nicht selbstverständlich ist die Kurbelaufnahme über ein Gewinde. Die federleichte Kurbel der Fuego LT 3000D-C wird direkt eingeschraubt, anstatt durchgesteckt und auf der anderen Seite gekontert.

Vorteil der Schraublösung: Das Getriebe sitzt sehr viel fester im Gehäuse und jegliches Spiel im Rücklauf wird ausgeschlossen.

 Kurbel der Daiwa-Fuego-LT-3000D-C -spinrolle

Noch ein Wort zur Optik: Teilweise erscheinen die roten Akzente der Fuegos auf den Produktfotos im Netz sehr viel leuchtender als sie tatsächlich sind. Das Rot ist eher dezent und wirkt in der Kombination mit den Chrom-Elementen und dem schwarzen Gehäuse richtig edel.

Probekurbeln überzeugt

Beim Probekurbeln hat mich die Fuego LT direkt in ihren Bann gezogen. Ohne spürbaren Anlaufwiderstand und absolut smooth setzt sich der Rotor in Bewegung. Das Umklappgeräusch des Bügels ist richtig schön satt und selbst der Handle-Knauf dreht beim leichtesten Antippen seine Runden. Spiel, unschöne Geräusche oder unangenehme Haptik Fehlanzeige!

Dabei macht sich trotz des sehr leichten Anlaufs direkt das wertige Daiwa-Gefühl breit und das Vertrauen in das neue Tough Digigear-Getriebe wächst.

Verarbeitung

Hier gibt es nichts zu meckern. Alle Teile fügen sich sauber ineinander. Was klicken soll, klickt. Was starr sein soll ist starr. Alle Gewinde finden ebenfalls problemlos zueinander. Japanische Wertarbeit „Made in Vietnam“ verdient hier eine Eins mit Sternchen.

Detail Daiwa-Fuego-LT-3000D-C spinrolle

SET UP


Eine klassische 3000er Daiwa war schon ein Gerät für die schwerere Spinnangelei. Die neue Generation kann man getrost eine Klasse darunter ansetzen. Ideal aufgehangen ist die Fuego LT 3000 D-C aufgrund ihres Schnureinzugs von 80cm und ihrer Größe aber an mittleren Zander- und kräftigeren Barsch-Peitschen.

Bei der Schnur habe ich mich (wie in letzter Zeit sehr oft) für eine 12er Climax Touch 8+ in Grün entschieden. Diese ist in allen relevanten Punkten wie ich finde eine gute Alternative zu japanischen Edelstrippen und an der Kasse angenehmer.

FUEGO LT IN DER PRAXIS


Das Trockenkurbeln hat nicht getäuscht. Auch unter Realbedingungen liefert die Fuego LT 3000D-C ab, dabei wurde sie in der gut zweimonatigen Testphase absolut nicht geschont. Vom Zanderjiggen mit Kopfgewichten bis zu 30g und dem Twitchen von großkalibrigen Wobblern wie dem Bassday Mogul Minnow 110 SP  musste sich die Fuego LT dem kompletten Verschleißprogramm stellen.

Laufverhalten unter Last

In einem Wort: angenehm. Die vernünftige Übersetzung von 5,3:1 (Schnureinzug 80cm pro Kurbelumdrehung) sorgt auch bei höherem Widerstand für angenehm kraftschonendes Angeln. Gleichzeitig ist die Schnuraufnahme aber hoch genug, um komfortables Jiggen und Faullenzen zu ermöglichen. Das angenehme Anlaufgefühl aus dem Trockendock bringt die Fuego LT 3000D-C auch am Wasser hin.

Schnurverlegung der Daiwa-Fuego-LT-3000D-C spinrolle

Die Schnurverlegung der 12er Climax passt insgesamt auch. Zu Beginn war das Wickelbild etwas frontlastig, aber das stammte wohl von der ursprünglich etwas zu lasch aufgespulten Schnur. Jedenfalls hat sich das nach einem Gewaltwurf und 50m Spaziergang mit offener  Rolle mittlerweile erledigt.

ATD-Bremssystem

Dem ATD-Bremssystem widmet Daiwa in der Präsentation des LT-Konzepts ordentlich Platz. Neues Spulendesign, andere Aufhängung und die Angriffsfläche der Scheiben wurde erhöht. In der Folge soll die Bremse ohne Anlaufwiderstand anlaufen und die Bremskraft dauerhaft halten können. Ob das so ist konnte ich (leider!) bisher nicht testen, der Wallerbeifang zeigte sich eher zickig.

Mit 10kg Bremskraft hält die Fuego LT 3000D-C in jedem Fall auch dem entschlossensten Anschlag ohne Klicken stand. Zudem lässt sich die Bremse extrem fein einstellen. Das führt aber auch zu erhöhtem Drehaufwand, wenn dann doch mal ein größerer Fisch einsteigt, der besser sauber ausgebremst werden sollte. Kein Licht ohne Schatten.

MagSealed-Konzept

Daran scheiden sich die Geister. Und das Netz ist voll von Befürwortern und Gegnern des Konzepts mittels magnetisiertem Öl Schmutz und Wasser aus dem Gehäuse zu halten. Gegner halten Daiwa die höheren Servicekosten vor, Befürworter freuen sich über ein innovatives System.

Ich für meinen Teil gehöre zu keiner Gruppe, allerdings sehe ich Angelrollen auch eher als Verschleißteile, die nicht geschont werden und nur ein Minimum an Pflege erhalten. Bisher habe ich mit dem MagSealed-System keine negativen Erfahrungen gemacht und freue mich einfach, dass diese innovative Technologie nun auch in der Mittelklasse Einzug hält. Auch wenn die Fuego Lts mit der MagSealed-Body-Kunstruktion „nur“ über die kleinste Ausbaustufe der Technologie verfügen.

DS5-Gehäusematerial

Lange war Kunststoff im Rollenbau als Billigmaterial verschrien. Zum Glück ändert sich das, denn Kunststoffe bieten im Vergleich zu Metall nicht nur in puncto Gewicht enorme Vorteile. Shimano mit dem CI4+ und Daiwa mit Zaion und nun DS5 gehen da weiter voran.

Bisher hat das DS5 jedenfalls voll überzeugt: Verwindungssteif ohne Ende, haptisch angenehm und optisch ansprechend ohne besonders kratzanfällig zu sein. Was der Zahn der Zeit DS5 ausmacht kann natürlich nur ein Langzeittest zeigen – wir behalten unsere Modelle daraufhin natürlich genau im Auge und berichten an dieser Stelle.



Apropos Gewicht. Mit 215g ist die Fuego LT 3000D-C zwar alles andere als schwer, aber den Thron in dieser Disziplin muss sie dann doch anderen überlassen. Durch die neue Größenbezeichnung bzw. die veränderte Größe zu älteren Modellen ist eine Vergleichbarkeit hier schwer, aber im Vergleich mit einigen bekannten Rollen lässt sie sich dann doch gut einordnen.

  • Shimano Stradic CI4+ 3000 FB: 190g
  • Fuego LT 3000D-C: 215g
  • Daiwa Luvias 2500: 215g
  • Shimano Stella SFIHG 2500: 220g
  • Shimano Ultegra 3000 FB: 240g
  • Daiwa Ninja 2500A: 270g

Zu beachten bei dieser Aufstellung: Die Vergleichsrollen spielen z.T. in einer anderen völlig Preisklasse. Die Aufstellung dient daher nur der gewichtsmäßigen Einordnung.

Fazit zur FUGEO LT 3000D-C


Was bleibt nach dem Feature-Feuerwerk, das die Fuego LT abbrennt? Zu allererst: Die Fuego LT 3000D-C ist mehr als nur eine manierliche Rolle. Und: Daiwa ist es gelungen, das von vielen geschätzte satte Kurbelgefühl ihrer Rollen trotz vieler LT-Neuerungen in eine neue Generation leichter(er) Rollen mitzunehmen.

Für einen Onlinepreis von derzeit knapp über 80,- Euro auf Amazon  erhält der Kunde mit der Fuego LT 3000D-C eine Rolle, die bisher trotz hartem Einsatz keine Schwäche zeigt und wie frisch out-of-thebox performt. Somit ist sie bei mir zu einer sehr gern gesehenen Begleiterin geworden.

Diashow: Daiwa Fuego LT 3000D-C im Detail

Gewichtsmäßig kommt sie zwar nicht ganz an die absoluten Leichtgewichte der Szene heran, in ihrem Preissegment und in Anbetracht der sonstigen Ausstattung und des Anwendungsgebiets gibt sie sich aber auch hier keine Blöße.



Ob das LT-Konzept in der Fuego Anglerherzen lange wärmt, muss die Zeit zeigen. Jedenfalls ist Daiwa mit der Fuego LT 3000D-C ein echt heißes Stück gelungen. Das Ausstattungspaket inklusive MagSealed-Technologie ist für den Preis mehr als ordentlich. Somit beantwortet die Fuego LT 3000D-C die Eingangsfrage eindeutig: Sie hat das Zeug zum absoluten Dauerbrenner und räumt verdient unseren Innovation-Award ab.Award Top Innovation tackle-tester.de

9.0 Heißes Teil
  • Preis-Leistungs-Verhältnis 8
  • Ausstattung 9
  • Verfügbarkeit 10
  • Performance 8
  • Innovation 10

3 Kommentare

  1. Avatar

    Moin moin,
    Ich interessieremich für die Rolle undwwürde sieggerne für Zander imnNord ostseelkanal undffür das mefo angeln an der Ostsee nutzen. Sollteiich hiereeher die 4000er oder die 3000er nehmen?

  2. Pingback: Daiwa Freams LT im Test - die Praxistauglichkeit des JDM-Modells

Schreiben Sie einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Scroll Up