Welche Polbrille passt zu mir? Fragen und Antworten vor dem Kauf

Polbrillen gehören für Spinnfischer mittlerweile zur Standardausrüstung. Zu Recht: erlauben sie doch den Blick durch die spiegelnde Wasseroberfläche und schützen die Augen vor der schädlichen UV-Strahlung. Der Anspruch an die perfekte Polbrille für das Angeln ist allerdings deutlich höher. Fragen und Antworten findet ihr hier.

Das Angebot an Polbrillen ist mittlerweile gigantisch und schlicht erschlagend. Beinahe jeder Hersteller hat entsprechende Modelle im Angebot. Stellt man allerdings die richtigen Fragen lichtet sich der Angebots-Dschungel deutlich.

Worauf ist grundsätzlich zu achten?

Gerade bei der Wahl der Polbrille bzw. Sonnenbrille gilt: Auf Qualität achten! Das heißt konkret, dass ein 100 prozentiger UV400-Schutz gewährleistet sein sollte.
Ein guter Hinweis ist das CE-Zeichen, welches die Wahrung der grundlegenden europäischen Sicherheitsanforderungen gewährleistet. Da dafür aber keine unabhängige Prüfinstanz existiert (warum eigentlich nicht?), ist bei Billiganbietern Vorsicht geboten! Im Zweifel kann ein Optiker eine Brille auf UV-Schutz testen.
Pol-Effekt und UV-Schutz sind unterschiedliche Dinge. Eine gute Angelbrille sollte allerdings beides können.

Sind billige Polbrillen genau so gut wie teurere Modelle?

Die kurze Antwort ist jein 😉  Grundsätzlich können auch 5-Euro-Brillen den versprochenen Pol-Effekt liefern. Allerdings entspringt dieser dann in der Regel aus einer auf die Gläser aufgedampften Schicht. Das macht die Brille dann nicht nur sehr anfällig für Kratzer sondern nutzt sich im Extremfall (selbst erlebt!) sogar beim Putzen ab.
Vorzuziehen ist daher das aufwendigere Verfahren, bei dem der Pol-Filter zwischen UV-filternde Gläser eingefügt wird. So bleibt der Pol-Filter geschützt und die Brille kann zusätzlich mit Kratzschutz und/oder Schockabsorbern versehen werden. Übrigens: Seriöse Anbieter veröffentlichen die Herstellungsweise ihrer Brillen auf ihrer Website!

Welche Glasfarbe sollte ich für meine Polbrille wählen?

Grundsätzlich sollten die Gläser einer Angel-Polbrille nicht zu dunkel ausfallen. Schließlich trägt man sie auch an Tagen, an denen die Sonne nicht vom Himmel brennt oder in der Dämmerung. Sind die Gläser dann zu dunkel, wird der schöne Pol-Effekt durch den Mangel an Kontrast deutlich abgeschwächt und die Brille eher als störend weil sichteinschränkend empfunden. Andererseits sollte man den Sonnenschutz an hellen Tagen keinesfalls außer Acht lassen.
Ein guter Kompromiss sind Gläser in grau. Kontraste werden sehr gut wiedergegeben, während der Sonnenschutz gewährleistet ist. Damit lässt sich bei allen Bedingungen stundenlang ermüdungsfrei fischen.

Worauf ist noch zu achten?

Aus meiner Sicht sind neben der Qualität der Gläser zwei Punkte entscheidend: Tragekomfort und generelle Verarbeitung.

Bei der Verarbeitung sollte man sich speziell die Bügelgelenke ansehen. Sind die Verbindungen vernünftig gesetzt? Existiert kein Versatz zum Frontstück, das unangenehm auf der Haut scheuern kann? Lässt sich die Brille vernünftig auf- und zuklappen?

Tragekomfort setzt sich dabei aus der Passform und vielleicht noch wichtiger aus dem Gewicht zusammen. Eine gute Polbrille sollte man bestenfalls nicht spüren. Drückt die Brille beim Probetragen auf Nasenrücken, an den Ohren oder liegt sie störend im Bereich unterhalb der Augen auf, dann sollte man sich für ein anderes Modell entscheiden. Gleiches gilt, wenn sie zu locker sitzt und ständig verrutscht. Ein guter Test: Sich einfach mal nach vorn beugen oder eine schnellere seitliche Bewegung machen. Die passende Brille sollte dann genau dort bleiben, wo sie hingehört.

Der ausschlaggebende Faktor für hohen Tragekomfort ist neben der Passform das Gewicht der Brille. Gute Modelle sind federleicht und kaum spürbar. Eines der leichtesten und widerstandsfähigsten Materialien für Brillengestelle sind Policarbonate. Weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu Metallgestellen leitet das Material nahezu keine Temperatur an die Haut. Schließlich will man die Brille ja auch im Winter ohne Frostbeulen tragen.

Zusammenfassung

  • CE-Zeichen gewährleistet UV-Schutz (Vorsicht bei Billiganbietern!)
  • Polfilter zwischen Gläsern ist Modellen mit aufgedampftem Pol-Effekt vorzuziehen
  • Grau ist ein guter Kompromiss zwischen Sonnenschutz und Kontrastfähigkeit
  • Auf die richtige Passform und niedriges Gewicht achten
  • Kunststoffe (Policarbonate) bieten Materialvorteile

Übrigens: Nach Anwendung aller Recherche-Ergebnisse habe ich mich für die Polaroid PLD 2019/S entschieden. Die ich hier etwas näher vorstelle.

2 Kommentare

  1. Avatar

    Moin Jan , n richtig guter Artikel oft erfährt man in sen Artikeln über die polarisierten Brillen nur 2 , 3 wichtige Punkte und im restlichem Artikel wird nur rumgeschwafelt … Du allerdings gehst auch auf die Kleinigkeiten ein die meiner Meinung nach auf dauer eine Sehr wichtige Rolle spielen ! Hut ab , solche Berichte sprechen von Erfahrung und die ist Gold wert.
    LG Jonas von Sick Baits

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