Okuma Epixor EPXT 30 im Test: Vielseitiges Arbeitstier mit inneren Werten

Mit der Okuma Epixor EPXT 30 haben wir zum ersten Mal ein Produkt des chinesischen Herstellers bei uns im Test. Nach dem sehr ausführlichen Testlauf der Mittelklasse-Spinnrolle ist das Fazit recht eindeutig ausgefallen.

Doch bevor ich hier meine Eindrücke zur Okuma Epixor EPXT 30 wiedergebe gibt es einen kleinen Einblick in die Brand-Geschichte und wie es zum Review-Angebot kam. Schließlich will man ja wissen, mit wem man es zu tun hat.

Okuma als Marke


Okuma Fishing Tackle wurde 1986 von einer Gruppe chinesischer Maschinen-Bau-Ingenieure gegründet. Mittlerweile werden Okuma-Produkte in mehr als sechzig Ländern verkauft. Nach eigenen Angaben ist Okuma damit  „unter den ersten drei der Welt und gewinnt an Marktgröße“. Okuma heißt soviel wie großer Bär – das würde zumindest zum Eisbär-Logo passen.



In Deutschland wird Okuma von Svendsensport vertrieben, die unter anderem auch den (Neu-)Giganten Savage Gear im Programm haben. Die Gewichtsklasse, in der Okuma vom eigenen Selbstverständnis her antritt, ist damit ziemlich klar definiert:  Qualitäts-Marke mit eigenen Design- und  Produktionsstätten in China sowie Taiwan und technologisch auf Augenhöhe mit den Riesen Shimano, Daiwa und ABU.

Der Erstkontakt und das Testangebot für die Okuma Epixor XT 30, das wir gerne angenommen haben, kam dann auch über Svendsensport auf der Efttex 2018 in Amsterdam zustande.

Epixor-Serie im Detail


Die Epixor-Serie gehört zur gehobenen Mittelklasse Okumas. Fünf Modelle stehen zur Auswahl . Los geht es beim 20er Modell und das größte Modell ist die 55er. Einfach zwei Nullen an die Bezeichnungen hängen und man ist im Rollenuniversum größentechnisch gut orientiert.

Modelle Okuma Epixor

  Modell-Übersicht der Okuma Epixor-Reihe

Neben der Standard-Spule sind für alle Modelle auch flache Ersatzspulen erhältlich. Schade nur, dass die Rolle nicht direkt mit flacher Spule zu beziehen ist und als „Sparespool“ erworben werden muss.

Löblich: Das Fassungsvermögen der flachen Spulen für PE-Schnüre wird ebenfalls angegeben.

Bei der Ausstattung geizt Okuma nicht und bietet neben TCA (Torsion Control Armor) und 7+1 Kugellagern gehobene Features aus dem Firmenarsenal. Vergeblich sucht man allerdings Modelle mit einer höheren Übersetzung als 5:1. Das bedeutet beim 3000er-Modell knappe 70 Zentimeter Schnur-Einzug pro Kurbelumdrehung.

Technische Daten - Okuma Epixor EPXT 30

Hersteller:Okuma
Modellbezeichnung:EPXT-30
Typ:Spinnrolle mit Frontbremse
Schnurfassung:Mono = 0,20mm / 300m, 0,25mm / 200m
Übersetzung:5:1
Schnureinzug:68,7 cm
Kugellager:7+1
Bremskraft:8kg
Gewicht:249g
Material:Graphitkörper und Rotor
Features:TCA: Torsion Control Armor
Multi-Disc-Bremse mit geölten Filzbremsscheiben
Quick Set Anti Reverse-Lager
Maschinengefrästes Messing-Getriebe
Slow Oscillation-System
CFR: Cyclonic Flow Rotor
Metall-Kurbelarm
Zweifarbig anodisierte Aluminiumspule mit LCS-Kante
Heavy Duty-Bügel aus Vollaluminium
RESII: Computer ausbalanciertes Rotor Equalizing System
Preis:UVP k.A. / günstigster Preis ca. 65€

Features im Detail

Die Feature-Liste ist lang und beinhaltet einige Buzzwords zu den jeweiligen Rollenteilen. Allerdings hat Okuma bei der Epixor-Reihe einige interessante Designfeature eingesetzt, die exklusiv für diesen Hersteller sind.

Allem voran ist hier wohl die einteilige Torsion Control Armor (TCA) zu nennen. Diese Bauweise des Rollenkörpers soll Material-Verwindungen, die sich z.B. durch das Drehmoment beim Kurbeln ergeben, vermeiden.

Dieses Video zeigt, was das heißt und wie es funktioniert.

LOOK & FEEL


Solide. Das ist das erste Wort was mir in den Kopf kam als ich die Okuma Epixor XT 30 zum ersten Mal probegekurbelt habe. Der Anlaufwiderstand ist erfreulich gering und die Epixor setzt sich smooth in Bewegung. Und auch wenn der Kurbelarm der Epixor durchgesteckt und dann gekontert, anstatt eingeschraubt wird, ist hier kaum Spiel vorhanden.

  Diashow: Unboxing Okuma Epixor XT 30

Die mitgelieferten Plastik-Washer können nach Betrachtung des Wickelbildes in der Schachtel bleiben. Die Schnurverlegung ist exakt und muss bei meinem Modell nicht korrigiert werden. Ebenfalls angenehm und wertig kommt der EVA-Knob daher. Der ist schön fest und dank zwei Kugellagern extrem leichtgängig.

Zum wertigen Eindruck tragen auch die 250 Gramm Gewicht bei, die die Epixor auf die Waage bringt. Man hat einfach das Gefühl, es mit einem soliden konstruierten Werkzeug zu tun zu haben.

Verarbeitung

Alles passt, nichts wackelt oder ist unsauber montiert: Das darf man zwar in der gehobenen Mittelklasse erwarten, aber ist trotzdem der Vollständigkeit halber zu erwähnen.

SETUP


Okuma und Savage Gear gehen gemeinsame Wege und da passt es eigentlich recht gut, dass die Epixor für den Einsatz an einer 2,40 m langen SG XLNT bis mit 40 Gramm Wurfgewicht geplant war. Als Schnur kam eine Daiwa Tournament zum Einsatz. In der Zusammenstellung darf man das Setup wohl getrost als extrem allroundige Mittelklasse-Kombo bezeichnen.



IN DER PRAXIS


Seit August 2018 habe ich die Epixor bei mir und seither hat sie allerlei verschiedene Aufgaben meistern müssen. Vom Zanderangeln im Fluss, über Topwater-Anwendungen und sogar auf einen Trip ans Meer hat sie mich begleitet.

Tackle-Tester – Die Okuma Epixor XT 30 nach einem knappen Jahr im Einsatz.

Dabei sind einige Dinge aufgefallen, die ich Euch natürlich nicht vorenthalten will.

Auf der Habenseite steht die Gutmütigkeit und absolute Robustheit der einzelnen Teile und des Gesamtkonstrukts. Sowohl Schnurverlegung als auch Schnurfangbügel und Bremse arbeiten ohne großartige Pflege wie frisch „Out-of-theBox“. Das ist überaus löblich und bei einer Rolle dieser Preisklasse nicht unbedingt so zu erwarten.

Selbst der Einsatz im Salzwasser hat der Okuma Epixor nicht geschadet. Und auch wenn es seitens Okumas nur hinter vorgehaltener Hand kommuniziert wird und auch nirgendwo vermerkt ist: Die Epixor ist dank Extradichtingen aus Gummi durchaus für den Einsatz im Salzwasser gewappnet. Die Basispflege mit Süßwasser nach dem salzigen Einsatz ist hier natürlich vorausgesetzt.

Dennoch gibt es ein paar wenige Punkte, in denen die Epixor XT 3000 mich nicht 100 prozentig überzeugen konnte. Die Robustheit des 5:1-Getriebes wird bei der 3000er Größe mit einem Schnureinzug von 69 Zentimetern erreicht. Das reicht zwar in den allermeisten Fällen, aber etwas mehr dürfte es zumindest optional durchaus sein.

Tackle-Tester – Das Wickelbild der Okuma Epixor XT 30 ist auch nach einem Jahr im Einsatz immer noch gut.

Außerdem ist die Bremseinstellung für meinen Geschmack etwas zu kleinteilig ausgefallen. Um eine merkliche Änderung der Bremskraft zu erreichen, muss man schon ordentlich drehen.

Bleibt das Gewicht: 249 Gramm für ein 3000er Modell wirken im aktuellen Rollen-Leichtbau-Wahn auf dem Papier relativ üppig. In der Realität fühlt man die Extragramm allerdings nicht wirklich. In der Kombo mit der auch eher soliden SG XLNT2 hat man ein pfundiges aber dennoch agiles Gespann, das beim mittleren Spinnfischen einfach alles mitmacht.

FAZIT


Die Okuma Epixor XT 30 wurde im Testlauf absolut nicht geschont und hat sich mehr als wacker geschlagen. Auch wenn man sich in diesem extrem umkämpften Preissegment im Markt umschaut, muss die Epixor-Serie keinen Vergleich scheuen und punktet mit großer Robustheit, sauberer Schnurverlegung  und hoher Fertigungsqualität.

Abstriche muss man dafür beim Gewicht und dem Schnureinzug machen. Außerdem wäre es schön, wenn die bisher ausschließlich separat erhältliche flache Spule als Option beim Rollenkauf erhältlich wäre.

Dennoch: Am Ende überwiegen eindeutig eindeutig die positiven Aspekte und die Okuma Epixor hat vor allem den Praxistest mit Auszeichnung bestanden.  Erhältlich ist die Okuma XT-Serie zum Beispiel hier (Affiliate-Link)

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