Qu-on Blast Beats BBC-85XXH – Swimbaitrute der Extraklasse

Wer sich mit Angelzubehör aus den USA und Japan beschäftigt, der wird früher oder später auch auf den Hersteller „Jackson / Qu-On“ treffen. Da dieser nicht nur absolut hochwertige Ruten, sondern auch eine Vielzahl an Ködern und allerlei Zubehör herstellt, war es absehbar, dass auch Jackson / Qu-On irgendwann den Weg nach Europa finden wird.

Unser Partner-Shop Lurenatic erkannte das Potential des japanischen Traditionsunternehmens im Jahre 2016 und vertreibt seitdem die Blackbass-Sparte „Qu-On“ exklusiv in Deutschland.



Für viele der einheimischen Hechtangler sind die Wurfgewichte der hierzulande angebotenen Japan-Ruten zu gering und die Griffe nicht lang genug, da die Ruten in den USA und Japan meist vom Boot aus auf Schwarzbarsche eingesetzt werden. Aus diesem Grund setzten sich die Jungs von Qu-On und Lurenatic zusammen und versuchten, gemeinsam die perfekte Hechtrute zu designen. Federführend war hier der Lurenatic-Hechtspezialist Fiete.

Das Resultat ist die Qu-on Blast Beats BBC-85XXH „Giant Swimbait & Pike Fishing Custom“, welche uns von Lurenatic für einen ausgiebigen Test subventioniert zur Verfügung gestellt wurde.

Lurenatic bietet derzeit insgesamt 7 Baitcasting- und 4 Spinning-Modelle der Blast Beats Rutenserie an. Die leichteste Rute hat ein Wurfgewicht bis 3.5g (!), die schwerste Rute bis 142g. Somit ist für fast jede Anforderung eine passende Rute dabei. Preislich starten die Ruten bei 219,95 € und enden bei 289,95 €.

Technische Daten - Qu-On Blast Beats 85XXH

Hersteller:Qu-On
Serie:Blast Beats
Modellbezeichnung:BBC-85XXH "Giant Swimbait & Pike Fishing Custom"
Typ:Baitcasting
Länge:2,57m (8,5ft)
Transportlänge:2,02m (1+1 Teilung am Griff)
Power:XXH (Extra-Extra heavy)
Taper:Fast
Aktion:spitzenbetont
Wurfgewicht:21-142g (3/4 - 5 Oz)
Beringung:Fuji K-Guides mit SiC-S Einlagen
Anzahl Ringe:9
Gesamtgewicht:205g (nachgewogen)
Preis:289,95 €

LOOK & FEEL


Die Rute wird in einem schwarzen schlichten Futteral geliefert, welches mit den wichtigsten Kerndaten wie Rutenlänge, Wurfgewicht, etc. beschriftet ist.


Design

Der teilweise mattierte, schwarze Blank der Blast ist lediglich mit der Rutenbezeichnung sowie den wichtigsten Kerndaten bedruckt. Das schlichte und sehr hochwertig wirkende Design wird durch schwarzen Lack an den silbernen Ringstegen und schwarze Ringeinlagen perfekt abgerundet. Teilweise ist auch die Kreuzwicklung der Carbonmatten erkennbar.

Ich persönlich bevorzuge ja solche dunklen und farbneutralen Designs, da diese sich auch gut mit andersfarbigen Rollen und Schnüren kombinieren lassen.

Die Verarbeitung ist absolut makellos, selbst bei der sehr genauen Nachschau kann ich keinerlei Mängel erkennen. Keine Lacknasen, alle Ringe sind perfekt eingebunden, der Blank ist absolut gerade, der Rollenhalter und die Steckverbindung sitzen satt und exakt. Alles wirkt wie aus einem Guss und überzeugt in allen Punkten.

Griff, Blank & Ringe

Einer der großen Nachteile von klassischen Schwarzbarsch-Ruten ist, dass sie meist vom Boot gefischt werden, wo große Wurfweiten nicht notwendig sind, weshalb der hintere Griff meist recht kurz ausfällt. Um dem entgegen zu wirken wurde bei der Qu-on/Lurenatic-Rute bewusst ein deutlich längerer Griff verbaut, um einen maximalen Hebeleffekt erzielen zu können. Der Griff ist insgesamt 55cm lang: Griffende bis Rollenhalter 41cm; hinteres Griffstück 12cm.

Der Griff und die Rute fassen sich generell gut an und liegen auch nach mehreren Stunden angenehm in der Hand.

Sehr langer Griff für maximalen Hebel

– Sehr langer Griff für maximalen Hebel

Wie bereits oben erwähnt, sind die Ringe absolut perfekt eingebunden. Die Ringinnendurchmesser wurden bewusst etwas größer gewählt, um zu vermeiden, dass sich dort mit der Zeit Dreck festsetzt.

Perfekt montierte Ringe

– Perfekt montierte Ringe

Für eine Rute mit einer Länge von 2,57m ist eine 1+1 Teilung doch recht ungewöhnlich, da sich hierdurch eine Transportlänge von 2,02m ergibt. Diese kann teilweise recht hinderlich sein, insofern man z. B. durch ein enges Treppenhaus muss oder auf das Fahrrad, den Motorroller oder die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist. Außerdem lässt sie sich nicht „unsichtbar“ im Kofferraum verstauen, da ich beispielsweise immer eine Rute im Auto habe, um auch mal spontan vor oder nach der Arbeit ans Wasser zu können.

Auch wenn viele Angler auf einteilige Blanks schwören und man ggf. ja die Rute längs durch das Auto legen kann, bevorzuge ich Flexibilität und daher bekommt die Blast Beats hier ihren ersten und, um es vorweg zu nehmen, auch einzigen echten Minuspunkt.

Bei den Blanks handelt es sich um japanische Toray Carbonmatten in verschiedenen Stärken, welche für den jeweiligen Einsatzzweck perfektioniert wurden. Außerdem besitzen die Modelle eine Carbon-Kreuzwicklung. Was genau diese ganzen technischen Finessen in der Praxis bewirken, lest ihr im nächsten Abschnitt.

Die Spitze der 85XXH ist 2,6mm dick, der Bereich über dem Griff 13,5mm.

Der Triggergriff im Profil

– Der Triggergriff im Profil

IN DER PRAXIS


Setup & Zielfische

Um das Wurfgewicht von 21-142g (3/4 – 5 Oz) anständig bedienen zu können, wird eine entsprechend vielseitige Rolle benötigt. Hier fiel meine Wahl auf die Daiwa Tatula 200 HD, welche ich schon zuvor an meinen anderen Bigbait-Combos gefischt hatte und durch ihre Gutmütigkeit und hohe Wurfweite perfekt zu einer solchen Rute passt.



Auf der Tatula ist eine gelbe PowerPro in 0.23mm und mit knapp 30lb Tragkraft. Damit ist sie zwar an der Untergrenze der empfohlenen Tragkraft (30-80lb) aber durch ihre Länge federt die Blast Beats gut ab und rettet dadurch den Köder, falls es mal zu einem Backlash kommt.

Die 85XXH trägt bereits den Zielfisch und die meistgewählte Köderart im Namen, nämlich „Giant Swimbait & Pike Fishing Custom“. Und der Name ist Programm.

Wurfverhalten & reales Wurfgewicht

Das Wurfgewicht der Blast Beats 85XXH ist mit 21-142g angegeben, was doch ungewöhnlich ist, da zwischen 21g und 142g doch ein sehr großer Unterschied ist. Ich habe die Rute seit nunmehr knapp 5 Monaten intensiv in Gebrauch und sowohl die untere als auch die obere Grenze des Wurfgewichts ausgereizt.

Ich angle sehr viel vom Ufer und benötige an meinen Flüssen große Wurfweiten, um beispielsweise große Krautfelder einfach überwerfen zu können oder damit ich den Köder am strukturreichen gegenüberliegenden Ufer präsentieren kann. Daher habe ich mir erhofft, dass ich mit der 85XXH eine richtige Weitwurfmaschine bekomme – und wurde nicht enttäuscht.

Zu meinem Erstaunen lädt sich die Blast Beats auch bei „geringen“ Wurfgewichten von rund 30g schon sehr gut auf und feuert alle Köder-Arten extrem weit.

Untergrenze des Wurfgewichts bei ca. 30g

– Meine Untergrenze des Wurfgewichts: ca. 30g

Mit dem Wurfgewicht steigt auch die Wurfweite, sodass ich bei Ködern zw. 60-100g teilweise sehr gute 60m erreiche. So weit kam ich mit noch keiner Hecht-Baitcast-Rute und ich habe in den letzten Jahren wirklich viele solcher Ruten gefischt.

Das obere Limit zum voll Durchziehen liegt für mich bei 120g, aber auch 140g lassen sich mit etwas mehr Gefühl problemlos werfen.

Mit einem optimalen WG von 60-100g und einem „sehr gut fischbaren“ WG von 30-120g punktete die 85XXH nicht nur mit ihrer Vielseitigkeit, sondern auch mit ihrer überragenden Wurfweite.

MINIMUMBESTMAXIMUM
30 Gramm60-100 Gramm120 Gramm
Meine Obergrenze des Wurfgewichts bei ca. 120g

– Meine Obergrenze des Wurfgewichts: ca. 120g

Gummi-Kunstköder

Im Rahmen des Tests habe ich überwiegend Swimbaits verschiedener Marken eingesetzt. Angefangen bei meinem Lieblings-Hechtköder, der Savage Gear River Roach, über große Lunker City Shaker, 7.5″ Noike Wobble Shads und verschiedene andere Swimbaits.

Diese werden von mir überwiegend einfach eingekurbelt und mit gelegentlichen Stopps oder Beschleunigungen animiert.

Zum Jiggen sind solche langen Swimbaitruten natürlich nur bedingt geeignet. Ich habe mal ein paar größere Gummis am Jigkopf „gefaulenzt“, aber durch die Länge und das Gewicht macht es auf Dauer keinen Spaß.

Ausgezeichneter Hechtköder - Noike Wobble Shad 7.5"

– Ausgezeichneter Hechtköder – Noike Wobble Shad 7.5″

Hardbaits

Neben den großen Swimbaits habe ich auch verschiedene Spinnerbaits wie den Stanleys Vibra Shaft und Jerks von Westin, Salmo und Hybrida gefischt.

Wenig überraschend ist die lange Swimbait-Rute nicht optimal für Jerks geeignet, welche ja meist mit kurzen und harten Schlägen durch eine nach unten gerichtete Rute animiert werden. Dies ist mit der 85XXH nur bedingt möglich, da die Schläge zur Seite erfolgen müssen und dadurch nicht so knackig und schnell hintereinander ausgeführt werden können.

Spinnerbaits werden ja, wie auch Swimbaits, mehr oder minder nur eingekurbelt.

Läuft und fliegt extrem gut: Hybrida J1

– Läuft und fliegt extrem gut: Hybrida J1

Rückmeldung

Bei einer Swimbaitrute ist die Rückmeldung ja eigentlich eher Nebensache, da Hecht und Co. die Köder ja nicht gerade zimperlich attackieren.

Interessanter wird es aber, wenn viel Kraut oder Geäst im Wasser ist. Auch hier zeigte die Blast Beats keine Schwäche und es lässt sich deutlich erfühlen, wenn der Köder nicht richtig läuft (z. B. weil er sich beim Auswurf verheddert hat) oder durch Kraut, Schmutz oder Geäst gezogen wird.

Die lange Testphase wurde teilweise durch die Schonzeit unterbrochen und die Fische zeigten sich sehr störrisch. Letztendlich gelang es mir dennoch, mehrere Exemplare um 60 und 90cm zu erwischen, welchen die Blast Beats dank des starken Rückgrats problemlos Paroli bieten konnte. Sobald ich eine größere Hechtmutti erwische, wird nachberichtet 😉

  Stärken & Schwächen – Qu-On Blast Beats 85XXH

Liegt ausgezeichnet in der Hand: Blast Beats & Tatula HD

– Liegt ausgezeichnet in der Hand: Blast Beats & Tatula HD

FAZIT


Die Qu-On Blast Beats 85XXH gibt mir zum ersten Mal das Gefühl „angekommen“ zu sein. Ich wüsste auf Anhieb nicht, was man noch besser machen könnte – außer eventuell noch ein mittig geteiltes Modell auf den Markt zu bringen.




Für ihre Paradedisziplin, das Fischen mit Swimbaits, ist sie wirklich perfekt geeignet. Durch ihre Bauart eignet sie sich logischerweise nur bedingt für andere Führungsarten.

Für den Preis von 289,95 € ist sie zwar kein Schnäppchen, dafür aber absolut hervorragend verarbeitet, fischt sich auch über Stunden sehr angenehm und sieht klasse aus. Außerdem wirft wahnsinnig weit und man ist durch das Wurfgewicht ausgesprochen flexibel bei der Wahl der Ködergröße.

Erhältlich ist die Qu-On Blast Beats 85XXH exklusiv bei unserem Partner-Shop Lurenatic

Die Qu-On Blast Beats 85XXH im Test

9.0

Die "Giant Swimbait & Pike Fishing Custom" macht ihrem Namen alle Ehren. Exzellente Verarbeitung, perfekt für den angegebenen Einsatzzweck geeignet und ein absolut faires Preis-Leistungs-Verhältnis machen sie zu einer ausgezeichneten Hechtrute.

  • Preis-Leistungs-Verhältnis 8
  • Verarbeitung 10
  • Praxistauglichkeit 9
  • Ausstattung 9

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